Sozialpolitische Forderungen
Richtsätze für ein gutes Leben
Ein angemessenes Leben mit Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben soll für alle Menschen in Österreich möglich sein.
Richtsätze in der Sozialpolitik
Mit den Referenzbudgets werden aktuelle Ereignisse, wie starke Preissteigerungen durch eine hohe Inflation, gut und zeitnah abgebildet. Sie sind österreichweit die einzige Erhebung, die ausgabenseitig errechnet, wie viel für ein einfaches, aber gutes Leben notwendig ist und liegen weit über den Werten der Armutsgefährdung nach EU-SILC.
Die Armutsgefährdung in Österreich wird nach statistischen Daten der EU über Lebensbedingungen und Einkommen berechnet (EU-SILC). Als armutsgefährdet gilt dabei, wer mit weniger als 60% des Medianeinkommens der Gesamtbevölkerung auskommen muss. International ist dies ein wichtiger Wert, da er jährlich erhoben wird, die verwendete Methode einheitlich ist und einen Vergleich der verschiedenen EU-Staaten ermöglicht. Allerdings gibt dieser statistische Wert an, wie die Haushaltseinkommen verteilt sind. Ob damit die notwendigen Grundbedürfnisse von Menschen erfüllt werden können, wird nicht erhoben.
Armutsgefährdungsschwelle 2024 (nach EU-SILC 2023)
Referenzbudget 2024
Die Referenzbudgets sollen daher neben der Armutsgefährdungsschwelle als offizielles Armutsmaß herangezogen werden.
Wer am Existenzminimum lebt, hat ein Einkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle und ist somit armutsgefährdet. Mit diesem Betrag das Auslangen zu finden und ein menschenwürdiges Leben zu führen, ist kaum möglich.
Für 2024 liegt das Existenzminimum für eine alleinstehende Person bei 1.420 Euro, wenn es 12-mal jährlich bezogen wird. Das sind 310 Euro unter dem Referenzbudget.
Existenzminimum 2024
Referenzbudget 2024
Das Existenzminimum muss so weit angehoben werden, dass damit ein gutes und menschenwürdiges Leben geführt werden kann, das auch die soziale und kulturelle Teilhabe ermöglicht. Eine Orientierung an den Referenzbudgets für Österreich bietet sich an.
Sozialleistungen in Österreich müssen armutsfest sein. Die staatlich anerkannte Schuldenberatung empfiehlt eine Orientierung an den Referenzbudgets.
Seit Jahren ist der Hauptgrund für Überschuldung „Arbeitslosigkeit / Einkommensverschlechterung“. Das Arbeitslosengeld ist viel zu niedrig. Eine Erhöhung der Nettoersatzrate auf 70 % ist zur Vermeidung von Überschuldung und Armut nötig.